René Miller – Der ESC hat meine Songwriter Karriere maßgeblich beeinflusst

Während die TikTok-Voting-Teilnehmer (d, m, w) erst morgen erfahren werden, wer von ihnen am 03. März in Köln auf der Bühne stehen darf, weiß René Miller bereits jetzt, dass er seinen Song „Concrete Heart“ bei „Unser Lied für Liverpool“ ganz Deutschland präsentieren wird. Der aus Stuttgart stammende Musiker lebt mittlerweile in Berlin und London und kann trotz seines noch jungen Alters bereits auf eine lange Musikkarriere zurückblicken. Bereits in frühen Jahren erlernte er mehrere Instrumente. Ob Gitarre, Trompete oder Klavier, dem Singer Songwriter scheint nichts zu schwer. Daher verwundert es nicht, dass er sein musikalisches Talent zum Beruf machte. Anfangs schrieb er ausschließlich für andere Künstler (d, m, w) Lieder, was ihm 2018 sogar den „German Songwriting Award“ einbrachte. Ob er bald die ESC-Glastrophäe daneben stellen kann, muss sich noch zeigen. Zuerst gilt es die Vorentscheid-Hürde zu meistern und das Ticket nach Liverpool zu lösen. Über die anstehende Show, wie sich das Schreiben für andere vom Produzieren der eigenen Songs unterscheidet, warum seine dritte Single ihn zum ESC führte und welchen Einfluss Max Mutzke auf ihn hatte, haben wir im Interview gesprochen

Lieber René, du bist unter den acht gesetzten Acts für „Unser Lied für Liverpool“, wie kam es zur Bewerbung beim deutschen Vorentscheid?

Seit fast fünf Jahren mache ich nun hauptberuflich Musik und konnte auf meinem Weg bisher schon viele tolle Momente erleben und inspirierende Menschen kennenlernen. Einige der Künstler, die ich auf meiner bisherigen Reise getroffen habe, durften selbst schon am ESC teilnehmen und ihre Songs vor diesem großen Publikum zeigen. Die Begeisterung für dieses Event ist auf mich übergesprungen und in mir wuchs der Wunsch, selbst eines Tages für Deutschland performen zu dürfen. Nachdem ich im Jahr 2022 meine 3. Single “Concrete Heart” veröffentlichte, war mir klar, dass dies nun der Moment für mich ist, mich beim ESC zu bewerben. “Concrete Heart” erzählt einen Teil meiner persönlichen Geschichte und ich bin sehr dankbar, dass ich es damit in den Vorentscheid geschafft habe und ihn mit dem Publikum teilen kann.

Du hast schon zahlreiche Songs für andere Künstler (d, m, w) geschrieben. Ist es etwas anderes, diese emotionalen Geschichten in eigenen Liedern zu verarbeiten?

Absolut.  Es ist viel persönlicher, wenn man Erlebnisse aus dem eigenen Leben verpackt und in Form von Melodie und Text zum Ausdruck bringt. Es bedeutet mir sehr viel, wenn andere Künstler ihre Erfahrungen mit mir teilen und diese in ihren Songs verarbeiten möchten. Teil dieser Reise zu sein und die Künstler dabei begleiten und unterstützen zu dürfen ist mir immer wieder eine Ehre. Aber es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, in der eigenen Vergangenheit zu wühlen und aus diesen Erfahrungen etwas zu schreiben, was auch andere Menschen berühren kann. Wenn ich abends aus dem Studio laufe und mir auffällt, dass ein Song entstanden ist, der am Morgen noch nicht existiert hat, lässt mir der Gedanke daran jedes Mal wieder eine Gänsehaut über den Rücken laufen.

Der ESC ist ja in erster Linie ein Songwriter-Contest. Hast du die Show zuvor verfolgt und wenn ja, welche Erinnerungen verbindest du mit dem Event?

Ich verfolge den ESC schon seit einigen Jahren, ich habe ihn immer mit meiner Familie gemeinsam live im Fernsehen gesehen. Im Alter von 10 Jahren hat er mich aber zum ersten Mal so richtig gefesselt, als Max Mutzke unser Kandidat für Deutschland war. Lustiger weise habe ich einige Jahre später mein erstes Konzert besucht – auf der Bühne stand kein Geringerer, Max Mutzke! Was mich schon als Kind am ESC fasziniert hat, war die Vielfalt der musikalischen Einflüsse und der Sprachen. Selbst wenn man die Sprache der Songs teilweise selbst nicht spricht – das Gefühl kommt dennoch rüber. Für mich ist die Sprache der Musik universell, etwas, das uns alle verbindet, egal wo wir herkommen oder wie wir aufgewachsen sind. Ich kann heute sagen, dass der ESC über die Jahre meine Songwriter Karriere maßgeblich beeinflusst hat.

Konntest du deine Konkurrenz schon persönlich kennenlernen und wenn ja, wie liefen die Treffen ab?

Tatsächlich kannte ich schon ein paar der Künstler vorher persönlich. Unter anderem Trong, den ich vor ca. fünf Jahren bereits kennenlernen durfte, wir sind seitdem Freunde. Wir waren vollkommen überrascht, als wir uns beim Auswahlverfahren für den ESC Vorentscheid zufällig über den Weg liefen. Leider sehen wir uns momentan nur selten.

Auch Will Church kenne ich seit ein paar Jahren, in der Berliner Musikszene läuft man den meisten früher oder später mal über den Weg. Bisher hatte ich leider noch keine Gelegenheit, die anderen Kandidaten zu treffen, aber ich freue mich sehr darauf!

Stell dir vor, Barbara hat gerade verkündet, dass du für Deutschland nach Liverpool fahren wirst, wie reagierst du?

Ich denke, dass ich einen Moment brauchen würde, bis ich wirklich begreife, was gerade passiert ist. Und danach, ganz klar: unglaubliche Freude und Dankbarkeit für das Vertrauen, das Deutschland in mich setzt! Aktuell sind wir noch am Beginn der Reise, es fühlt sich immer noch nicht real an. Ich glaube, dass ich es erst verstehen werde, dass ich all das nicht träume, wenn die Proben losgehen und ich das erste Mal auf der Bühne stehe. Ich kann es kaum erwarten, „Concrete Heart“ dem Publikum zu zeigen und diesen gemeinsamen Moment zu durchleben!

Wie stellst du dir deinen Auftritt im März vor? Was erwartet uns?

Ich habe schon einige Ideen dazu, wie ich den Auftritt gestalten werde. Zu viel möchte ich noch nicht verraten, aber ich kann jetzt schon sagen, worauf mein Fokus liegen wird: Es ist mir besonders wichtig, dass die Emotion des Songs beim Publikum ankommt. Sowohl der Text als auch die Musik sind so kraftvoll, das soll man auch in der letzten Reihe im Saal und zu Hause auf der Couch spüren können.

Ich wünsche dir, dass sich diese Energie und Emotionen auf dein Publikum übertragen und du alle mit deiner Geschichte berührst.  Außerdem wünsche dir viel Erfolg und vor allem viel Spaß bei deiner weiteren ESC-Reise.

Wer bereits vor „Unser Lied in Liverpool“ in die Emotionswelt von „Concrete Heart“ eintauchen will, kann sich das Lied über eine toxische Beziehung und das dazugehörige Video hier ansehen bzw. anhören.

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