Der dritte Tag startet mit Senhit und wie zu erwarten war, war das ganz schön wild. Da passiert so einiges! Erst wird sie wie eine Heilige inszeniert, dann kommen Tänzer_innen ganz in weiß oder rosa oder zumindest sehr hellen Ganzkörperkostümen gehüllt. Einen Rapper haben wir auch, aber nicht Flor Rida, schade eigentlich. Es ist ähnlich durchgeknallt wie Senhits Musikvideo. Hebefiguren, Drehbühnen, Funkenregen, bunte Lichter. Ich mags und bin gespannt, wie es in Gänze wirkt.
Dann kam Uku. Fliegenbinden kann er noch immer nicht, sonst auch alles beim Alten. Mehr fällt mir dazu auch ehrlich gesagt nicht mehr ein. Next.
Benny Cristo sieht bei seiner Probe ziemlich lässig aus, in seiner senffarbenen Glitzerjacke, passend zu ebenfalls senffarbenen Glitzersneakern. Er feiert zu seiner Spaßnummer mit seinen Tänzern eine Party auf der Bühne. Leichtigkeit und Spaß sollen hier wohl im Vordergrund stehen. Leider geht der Zauber des witzigen Videos verloren. Die Übertragung dessen auf die ESC Bühne war natürlich nahezu unmöglich, dennoch hätte ich mir vom Probendurchlauf mehr erhofft.
Dieser lila Glitzerbody von Stefania passt ebenso wenig zu ihr, wie das Lied, dass sie in Rotterdam singen muss. Es ist so schade, dass man einer jungen, quirligen und modernen Künstlerin einen Retro-Stempel aufdrücken musste. Ihre vier Tänzer sind ganz in weiß gekleidet und irgendwie passt nichts so richtig zusammen. Ein paar spannende Effekte soll es für den TV-Zuschauer wohl noch geben, so lässt man die Crew scheinbar schweben und unsichtbar werden. Ich bin ja eher kein Fan von Effekten, die nur fürs Fernsehen gemacht sind. Aber in diesem Corona-Jahr, in dem ja lange Zeit nicht klar war, ob Publikum vor Ort sein wird, finde ich das durchaus legitimer, als in anderen Jahren.
Vincent Bueno ist ganz in schwarz gekleidet. Er trägt einen Mantel, der mit Glitzersteinen besetzt ist. Um Katy Bähm hier zu zitieren: „MEHR GLITZER!“. Das zumindest, scheint das Motto des Jahrgangs zu sein. Aber trotz Glitzer sieht alles sehr elegant aus. Er bewegt sich auf einem schwarzen Steg und wird von Lichtkegeln umschlossen. Insgesamt erinnert der Auftritt an eine Mischung aus Paenda (2019) und Cesár (2018). Hoffen wir mal, dass sich eher Cesárs Erfahrungen wiederholen. Stimmlich gefällt mir das, was man hört, sehr gut.
Rafal greift die Farben und das Image des Videos auf. Mit Sonnenbrille bewaffnet, macht er auf Player. Seine Tänzer untermauern dies. Während er in schwarz gekleidet ist, tragen seine Tänzer weiße Anzüge. Sie spielen mit Lichteffekten in den Händen der Tänzer, die insbesondere dann zur Geltung kommen, wenn die Bühne zwischenzeitlich abgedunkelt wird. Funken-Säulen sollen den Auftritt abrunden, aber so wie sie aktuell wirken, finde ich sie überflüssig. Das kann sich aber ändern, wenn man den finalen Auftritt im TV sieht.
Den schlimmsten Fehler, den Natalia meiner Meinung nach machen konnte, hat sie gemacht: Sie verzichtet auf die Eistüten-Tänzer. Insgesamt ist alles weniger bunt und klebrig als im Video, was ich wirklich schade finde. Die Choreo, die sie zusammen mit den Tänzern auf die Bühne bringt, erinnert jedoch an Teile des Videos. Die Drehbühne kommt auch hier wieder zum Einsatz. Natalia trägt leider ein ähnliches Outfit wie Destiny. Ein Sportdress mit Fransen dran. Ebenfalls eher billig als sexy. Hier hätte jedoch Pink gut gepasst, stattdessen haben wir hier silber/weiß. Und natürlich darf Glitzer auch hier nicht fehlen.
Daði og Gagnamagnið tragen Pixel-Pullis in der Deluxe-Variante. Natürlich tanzen sie in ihrer gewohnt unterhaltsamen Art und Weise. Die Fake-Instrumente sind nochmal größer und edler. Das ist schon alles ziemlich cool und so gut wie erhofft. Die Leinwand wird mit Pixel-Männchen bespielt, die u.a. durchs Weltall reisen, außerdem werden Textzeilen abgebildet und bunte Farben im Würfel-Retro-Look präsentiert. Auf den ersten Blick passt hier alles gut zusammen. Hier bin ich besonders auf das Gesamtkonzept gespannt, da der Auftritt sicher noch einmal komplett anders wirkt, wenn man ihn von Anfang bis Ende sieht.
Als letztes war Serbien an der Reihe. Den Auftritt von Hurricane habe ich mir komplett anders vorgestellt, bin aber angenehm überrascht. Dass die drei Diven sehr gut tanzen können und dabei auch noch ein paar sex Bewegungen einbauen, überrascht natürlich nicht. Aber das alles so elegant ist, damit habe ich nicht gerechnet. Die drei tragen schwarze Outfits, natürlich mit Glitzer. Im Hintergrund ist u.a. „Loco Loco“ zu lesen. Auch hier ist viel in schwarz-weiß gehalten. Die wenigen Farben (z.B. rot) die zum Einsatz kommen, sind auch in dunklen Tönen gehalten. Ich glaube live macht das richtig Spaß.
Wer die ersten beiden Tage verpasst hat, kann alles hier nachlesen: Tag 1 und Tag 2