Da ist es nun endlich, das langersehnte Lied von James Newman. Hat die Truppe rund um den UK Export noch lange ein Geheimnis um Künstler gemacht und dann lediglich den ersten Buchstaben des Titels verraten, ging die VÖ des Liedes dann doch schneller als gedacht, als Tschechische Radiostationen das Lied einen Tag zu früh spielten. Für die Leser_innen aus Deutschland sei erklärt: Ja, es ist in der Tat möglich, ESC Lieder auch im Radio zu spielen. Ist ja eine ganz neue Information für uns.
Nun denn, da war das Lied also früher auf dem Markt als gedacht. Macht ja nix.
Prädikat „Eingängig“
Wie James im Vorfeld versprochen hatte, ist „Embers“, im Gegensatz zum Vorjahrestitel, ein Uptempo-Song. Anfangs war ich etwas enttäuscht, da diese Nummer nicht unbedingt einen so stimmgewaltigen Künstler wie James Newman erfordert. Aber ich muss zugeben, dass ich noch während des ersten Durchlaufs Fetzen des Refrains mitgesungen und im Tackt zum Song gewippt habe. Prädikat „Eingängig“!
Nichts destotrotz ist es kein Song der mich persönlich berührt, umhaut oder nachhaltig in meinem Gedächtnis bleibt, das alles ist aber beim ESC auch nicht von Bedeutung. Das Kurzfriste, Eingängige, Mitreißende mobilisiert die Menschen in ganz Europa zum Anrufen.
Nun gehört zu dieser Wahrheit aber auch, dass insbesondere dieser Jahrgang Lieder aufweist, die diese Aspekte deutlicher erfüllen als „Embers“. Den britischen Titel möchte ich mit „Violent Thing“ vergleichen. Prinzipiell nicht schlecht, aber eben auch kein Hit. Das Ganze steht und fällt mit einer gelungenen Inszenierung. James ist (ähnlich wie Ben Dolic) nicht unbedingt für seine tänzerischen Fähigkeiten bekannt. Es ist also wichtig, dass das Setting die Dynamik des Liedes widerspiegelt und James so integriert wird, dass er nicht wie ein Fremdkörper wirkt.
Aber bei UK bin ich mir sehr sicher, dass sie es bei einem fantastischen Sänger und einem recht guten Lied schaffen werden, die Inszenierung zu vermasseln. Bitte liebe Briten, beweist mir das Gegenteil!