Die aserbaidschanische Sängerin Samira Efendi wird ihr Heimatland beim ESC 2020 in Rotterdam vertreten, dass verkündete der TV-Sender Ictimai bereits im Februar. Samira konnte sich in einem internen Auswahlverfahren gegen die vier Mitbewerber Laman Dadasheva, Elvin Novruzov, Jabrail Rasulov und Riad Abdulov durchsetzen und die Expertenjury von sich überzeugen.
Musik ist ihr Leben
Die 1991 in Baku geborene Sängerin fing bereits in sehr jungen Jahren an Musik zu machen. So stand sie bereits mit drei Jahren als Solistin bei der Kinderphilharmonie in Baku auf der Bühne. Später besuchte sie eine Musikschule, an der sie u. a. am Klavier ausgebildet wurde. 2006 begann sie ein Musikstudium am Konservatorium Asəf Zeynallı. Drei Jahre später nahm sie am Gesangswettbewerb Yeni Ulduz 09 teil. Bei The Voice erreichte sie 2016 den dritten Platz. Ein Jahr später konnte sie beim internationalen Gesangswettbewerb Silk Way Star ebenfalls den dritten Platz erzielen. Im letzten Jahr vertrat sie Aserbaidschan schon einmal bei einem Gesangswettbewerb, als sie in Kasachstan beim Festival Voice of Nur-Sultan teilnahm.
Im fünften Anlauf zum Ziel
Efendi versuchte bereits mehrfach Aserbaidschans Vertreterin beim Eurovision Song Contest zu werden. Im fünften Anlauf klappte es nun endlich. Sie wird am 12. Mai im ersten Halbfinale mit ihrem Song „Cleopatra“ um den Finaleinzug kämpfen. Heute wurde nun endlich das langersehnte Lied inkl. offiziellem Musikvideo veröffentlicht. Passend zum Titel präsentiert sich die Sängerin im Clip als tanzende Cleopatra. Badend in Gold, statt in Milch, singt sie zu orientalischen Klängen. Unterbrochen wird der tanzbare Song überraschend von einem leicht verstörendem Einschub. Plötzlich spricht Samira, wie von einem Dämon besessen, in verzerrter Stimme, um dann mit dem Song fortzufahren.
Aber noch verstörender finde ich die Hip-Hop-Elemente im Video, die nicht zum restlichen Setting und auch nicht wirklich zum Song passen. Während sich die Sängerin auf einem Auto in gold-schwarzer Hip-Hop-Montur räkelt, tanzen Mumien neben ihr. Was soll das?! Hoffentlich transportieren sie diesen Quatsch nicht auf die ESC-Bühne.
Dennoch hat Aserbaidschan es mal wieder geschafft, einen guten Popsong mit Wiedererkennungswert ins Rennen zu schicken. Finale? Bestimmt. Top10 Platz? Gut möglich. Aber bitte ohne Hip-Hop-Mumien.