Mit Hooverphonic setzt Belgien auf erfahrene, etablierte und äußerst erfolgreiche Künstler, auch wenn die aktuelle Besetzung erst seit 2018 besteht. Alex Callier, Raymond Geerts und Luka Cruysberghs gehören zu Belgiens erfolgreichsten Bands in der Musiklandschaft. Die Band wurde 1995 gegründet und wird dem Trip-Hop zugeordnet. Dem was? Genau das habe ich mich auch gefragt, aber Tante Wiki konnte weiterhelfen. Hier heißt es: „Trip-Hop ist ein elektronischer Musikstil, für den langsame, dem Hip-Hop ähnliche Rhythmen charakteristisch sind.“ Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass dieser Musikstil „aufgrund seiner langsamen Tempi und atmosphärischen Klangflächen oft als introvertiert oder melancholisch empfunden“ wird. Joa, passt.
Band könnte Spuren von Staubsaugern enthalten
Ursprünglich hieß die Band nur „Hoover“, was sie jedoch änderten, da es bereits eine andere Band mit dem Namen gab und weil sie Verwechselungen mit (und das ist echt witzig) der Staubsaugerfirma „Hoover“ vermeiden wollten.
Die Kombo ist aber auch ohne Staubsauger-Bezug richtig erfolgreich. Ihr erstes Album konnte sich sofort in den belgischen Charts platzieren. Alle weiteren Alben schafften es in die Top10, drei sogar auf Platz 1. Aber auch im europäischen Ausland konnten einige Erfolge erzielt werden. So enterten mehrere Alben die Schweitzer Charts, außerdem erhielten sie in Italien eine goldene Schallplatte.
Unbeständige Bandkonstellation
Trotz der vielen Erfolge, blieb die Bandzusammensetzung nie für einen längeren Zeitraum konstant. Schon nach dem ersten Album verließ die Sängerin die Truppe. Auch die Ersatzfrau hielt es nicht lange aus. Seit 2018 komplettierte die damals 17-jährige Luka das Trio. Sie hatte zuvor die flämische Version von The Voice gewonnen. Ein Jahr später verkündete die flämische Rundfunkanstalt VRT, dass die Band Belgien beim ESC 2020 vertreten wird.
Entsprechend der Genre-Beschreibung fiel dann auch die Liedwahl aus. „Release Me“ ist ein ruhiger, ja langsamer Song, der wirklich atmosphärisch daherkommt und durchaus melancholische Züge aufweist. Kritiker empfinden es als langweilig und eintönig. Fans versinken in der Tiefe des Songs. Ich persönlich habe das Lied erst als „uninteressant“ abgetan, genieße den Beitrag aber nun immer mehr. Auch wenn ich mich noch über Wasser halten kann und nicht vollends in die Tiefe des getragenen Stücks eintauche, muss ich doch gestehen, dass es ein sehr gut gemachter Song ist.