Gestern ging in Portugal das Festival da Canção zu Ende. Der Gastgeber von 2018 wählte seinen Vertreter für den diesjährigen ESC. Die Wahl für Elisas Nachfolger fiel auf die Kombo „The Black Mamba“ mit dem Song „Love Is On My Side“.
Ja, ihr habt richtig gelesen. Portugal wählt zum aller ersten Mal in ihrer ESC Geschichte einen englischsprachigen Song. Das wunderte die Fanblase jedoch weniger als die Tatsache, dass es nicht das Lied „Dancing In The Stars“ von Neev wurde, der als klarer Fanfavorit ins Rennen ging. Auch die portugiesischen Fans wählten ihn auf den ersten Platz. Da die Jury ihn jedoch sehr niedrig platzierte, reichte es in der Summe nur für einen dritten Platz. Auf den zweiten Platz schaffte es Carolina Deslandes. Sie konnte das Juryvoting für sich entscheiden, landete jedoch beim Publikum nur auf den dritten Platz.
Mit dem zweiten Platz zum Sieg
Und abermals schafft es in Portugal so der glückliche Zweite. Sowohl bei den Juroren als auch beim Publikum landeten „The Black Mamba“ auf dem zweiten Platz. Dies führte letztendlich sogar zum Punktgleichstand mit Carolina, sodass die Publikumsstimmen ausschlaggebend waren. Somit wurde die Band als Sieger verkündet und darf nun zum ESC fahren.
Das Lied startet sehr ruhig und entspannt. Der Sänger, der mit einer starken und spannenden Stimme besticht, kommt bei dem reduzierten Instrumental gut zur Geltung. Kurz vorm ersten Refrain spürt man förmlich, dass jetzt die Ruhe durchbrochen wird und im Refrain die Energie entladen wird. Mit Spannung sitze ich vorm TV und warte auf den großen Knall. Kleiner Spoiler: ich sitze noch immer hier, warten auf Abwechslung! In dem Lied passiert einfach die vollen drei Minuten lang nichts, gar nichts, nicht mal ein bisschen. Das Lied ist dann zu Ende, noch bevor es angefangen hat.
Solche Musik will ich nur nachts in einer Hotelbar hören, wenn man noch den letzten Drink zu sich nimmt und eigentlich längst schlafen sollte. Das Lied tut keinem weh, es stört nicht, man kann sich entspannt weiterhin unterhalten und es ist keinesfalls so aufregend, dass man wieder wach wird und nicht bald einschlafen könnte. Liebe Hotelbars weltweit: Bucht diese Band!
Für den ESC ein Reinfall, aber für den letzten Absacker vorm Schlafengehen eine dezente und wohltuende Untermalung.