Kaum habe ich den mir so unliebsamen 22er Jahrgang verdaut, gehts schon wieder in großen Schritten auf den nächsten ESC zu. Mit Mia Nicolai und Dion Cooper wurden am 1. November bereits die dritten Künster (d, m, w) für den kommenden Eurovision Song Contest bekanntgegeben.
Mia und Dion arbeiten erst seit zwei Jahren zusammen, nachdem kein geringerer als Duncan Laurence die beiden zusammenführte. Dieser freut sich bereits darüber, Teil des Kreativteams sein zu dürfen, da er zusammen mit seinem Lebensgefährten Jordan Garfield den Song des Duos schrieb.
Liverpool here we come. ❤️ so proud to be part of the creative team of #teammiaanddion pic.twitter.com/iEqrs2QDEs
— Duncan Laurence (@dunclaurence) November 2, 2022
Der gefühlvolle Song soll Emotionen transportieren. Alles andere hätte uns bei Duncan Laurence aber auch gewundert. Eric van Stade, der Generaldirektor des verantwortlichen Senders AVROTROS lobt die beiden Künstler (d, m, w) für deren unkonventionelle Art und dafür, Geschichten erzählen zu können. Beides durchaus gute Voraussetzungen für einen gelungenen ESC Beitrag. Über den Beitrag sagte er, „dass es ein Song ist, der unverwechselbar, unverblümt und bedeutungsvoll ist, und wir haben keinen Zweifel, dass er sich positiv vom Feld der ESC-Kandidaten abheben wird.“
Einen Song mit seiner Einzigartigkeit über die der anderen Teilnehmer:innen zu stellen, finde ich in Anbetracht der noch frühen Phase der Auswahlverfahren mehr als gewagt. Das letzte Mal, dass ein TV-Sender seinen Beitrag so überschwänglich lobte, mussten wir einen drei minütigen Eiffelturm-Werbeclip ertragen.
Auch wenn ich nicht glaube, dass sich hier ein „Best in Me“ wiederholen wird, dafür steht Duncan einfach zu sehr für Qualität, stößt mir dieses „wir sind besser als die anderen“ immer etwas unangenehm auf.
Das Duo selbst ist da etwas bescheidener. Sie freuen sich darüber, beim ESC dabei sein dürfen, einen Ort, „an dem die Leute sehen können, was man als Künstler zu bieten hat.“ Auch sie sprechen davon eine Geschichte erzählen zu wollen. Es sei fantastisch und zugleich unwirklich, ausgewählt worden zu sein, aber sie seien dazu bereit, etwas „wirklich Positives mit Europa zu teilen.“
Aber wer sind die Mia und Dion?
Mia Nicolai ist in Amsterdam geboren. Ihre Mutter stammt aus Russland, ihr Vater ist Niederländer. Mia, die bereits in London, Melbourne, New York City und Los Angeles lebte, spielt Geige und Klavier und tanzte in ihrer frühsten Kindheit Ballett. Ihre erste eigene Single veröffentlichte sie bereits 2018. Ihre
Dion Coopers Vater ist Schlagzeuger und führe Dion so schon früh an die Musik heran. Er spielt Gitarre und komponierte bereits in seiner Jugend eigene Songs. 2021 veröffentlichte er seine EP „Too Young Too Dumb“.
Da der ESC-Song des Duos noch geheim ist, habe ich in „ältere“ Werke, der beiden reingehört. Mias Stimme klingt in ihrem vor neun Monaten erscheinen Song „Dream Go“ auf jeden Fall sehr angenehm und interessant, gepaart mit ihrer spannenden Erscheinung und ihrer speziellen Attitüde wird deutlich, warum der Sender davon ausgeht, dass ich der niederländische Act von anderen abheben wird.
Bei Dion fiel meine Wahl auf eine Live-Session, in der er den Song „California Stars“ präsentierte. Seine warme Stimme begeistert mich total! Sie klingt nicht nur sehr angenehm, er wirkt auch, als wisse er, was er kann und wie er seine Stimme am besten einsetzt.
Die Kombination aus diesen beiden Künstlern (d, m, w) alleine ist schon spannend, wenn man dann noch weiß, dass Duncan seine Finger im Spiel hat, erwartet man wirklich einiges vom niederländischen Beitrag für den ESC in Liverpool.
Ich bin gespannt, was uns erwartet!