Mit Little Big hat Russland einen neuen Favoriten ins Rennen geschickt. Die Band, die eine Mischung aus Punk, Pop und Elektro verkörpert, wird mit dem Song „Uno“ nach Rotterdam fahren. Das Lied, das von der Kombo selbst geschrieben und komponiert wurde, wurde erst am 12. März veröffentlicht, was sogar für russische Verhältnisse spät ist. Somit ist „Uno“ der letzte Beitrag, der das Teilnehmerfeld des ESC 2020 komplettiert.
Die Band, bestehend aus Ilya Prusikin, Sonya Tayurskaya, Sergey Makarov und Anton Lissov stammt aus St. Petersburg und ist bekannt für extravagante Videos und Bühnenshow. Mit ihrer auffälligen Art und der speziellen Musik konnte die Gruppe schon über russische Grenzen hinaus für Aufmerksamkeit sorgen. Ihre verrückte Nummer „Skibidi“ erreichte auf Youtube mehr als 370 Millionen Klicks. Und auch die letzte Single „Go Bananas“ erzielte bereits mehr als 70 Millionen Aufrufe.
Little Big, eine Mutige Wahl
Little Big ist eine überraschende und mutige Wahl. Auch wenn die Band sehr erfolgreich in ihrer Heimat ist, sind sie doch mit ihrer provozierenden Art keine typische Wahl für einen russischen ESC Beitrag. Setzten sie beispielsweise letztes Jahr noch mit Sergey Lazarev auf einen ESC Profi und eine Ballade, wird Little Big hingegen beim ersten Semi am 12. Mai sicherlich die Bühne einreißen.
Das Lied ist auf jeden Fall ein authentischer und typischer Little Big Song. Das uptempo Stück ist sprachlich im Refrain auf einen simplen und geringen Wortschatz reduziert. „Uno, do, tres, cuatro“ und schon können wir mitsingen. Der im Video zu sehende Retrolook und die dazu passenden Tanzeinlagen, können recht problemlos auf die große Bühne übertragen werden, was ich persönlich als gelungen empfinden würde. Nur in der Anzahl der Personen müssten sie hier Abstriche machen, da mit dem Tänzer, im Video zu viele Personen zu sehen sind. Die ESC Regel besagt, dass beim Auftritt maximal sechs Menschen auf der Bühne sein dürfen.
Little Big macht auf jeden Fall Spaß und wird uns auf der ESC Bühne begeistern und gut unterhalten. Einem Finaleinzug steht meiner Meinung nach nichts mehr im Wege. Alles unterhalb der Top 10 wäre im Finale überraschend und enttäuschend.