Heute starteten die langersehnten Proben in der Ahoy Arena in Rotterdam.
Und Trommelwirbel: Alle Acts (außer Montaigne) haben es nach Rotterdam und auf die Bühne geschafft. Hoffentlich geht das so weiter. Mein ESC Herz verkraftet keine weiteren Absagen.
Den Auftakt machten The Roop, die nicht nur auf ihre gelben Outfits, sondern auch auf die gleiche Inszenierung wie im heimischen Vorentscheid setzten. Natürlich bietet die ESC Bühne mehr Licht-Highlights und Effekte, die beim Vorentscheid nicht möglich waren, aber im Großen und Ganzen bleibt The Roop beim bereits bekannten Konzept. Aber warum auch was ändern, was schon nahezu perfekt war?
Ana Soklič hat ihr Outfit auch nicht mehr geändert, auch die Inszenierung bleibt eher langweilig. Im Hintergrund kommt natürlich auch hier die LED-Leinwand zum Einsatz. Ana nimmt uns dort u.a. mit auf eine Reise durchs Universum. Ansonsten passiert leider recht wenig. Stimmlich ist sie nach wie vor sicherlich ganz weit vorne dabei, aber ob das auf der Punktetabelle auch so aussehen wird?! Ich bin mir da nicht sicher.
Russland hat den Papp-Vulkan von 2018 eingekleidet und Manizha reingesteckt. Es sieht total absurd aus, was noch schlimmer wird, als sie mit diesem Monstrum über die Bühne fegt. Der Gipfel der Absurdität ist es dann, als sie eine Klappe im Kleid öffnet, um sich dessen zu entledigen. Klar, es ist witzig und ein Hingucker. Und ja, die Zwänge der Traditionen werden deutlich, aber schadet dieses alberne Gimmick nicht der sonst so starken und ernsthaften Botschaft des Liedes?
Ob es an den Back-Up-Videos liegt, die man schon lange vor den Proben einreichen musste und die man jetzt imitieren will oder ob den Ländern die Ideen ausgingen, aber auch Schweden bleibt beim Staging des Vorentscheids. Lediglich die Bühne macht es imposanter. Ach, und dem Outfit hat man die Ärmel geklaut, aber damit Tusse nicht friert, gabs schwarze, mit Glitzersteinen besetzte Stulpen. Das ist leider optisch nicht dem großen Wurf.
Da Montaigne nicht live vor Ort sein kann, um ihre Probe anzutreten, zeigte die EBU Making-Of-Ausschnitte aus der Back-Up-Video Produktion. Montaigne ist hier in einem recht dunklen Bühnenbild zu sehen, sie trägt ein schwarzes Outfit und darüber einen glitzernden Mantel, der sicherlich (ähnlich wie im Live-Video) an entsprechender Stelle ausgezogen wird. Schade, dass Montaigne nicht in Rotterdam dabei sein wird, denn der kürzlich veröffentlichte Clip zum Song zeigt, dass das Konzept des Liedes noch immer im Wandel ist. Sicherlich hätte Australien auch an der Bühnenshow weiter gefeilt.
Vasil ist dunkel gekleidet. Das ganze Bühnenbild wirkt recht leer und reduziert. Insgesamt ist alles sehr dunkel gehalten. Wie man es von ihm erwartet, folgen große und ausladende Gesten. Plötzlich wirft er dann ein Tuch weg, wodurch sein Silber-Glitzer-Shirt zum Vorschein kommt, welches dann durch ein eindrucksvolles Lichtspiel inszeniert wird. Dieser durchaus schöne Effekt wird aber sicherlich nicht ausreichen, um ihn ins Spitzenfeld zu katapultieren.
Lesley Roy trägt ein elegantes, dunkles Outfit, das gut zu ihr passt. Anders als andere Acts wirkt sie nicht verkleidet. Auf der Bühne sind verschiedene Pappaufsteller zu sehen, u.a. Wellen und Bäume. Sie läuft, ähnlich wie im Video, durch diese Landschaften. Vor ihr werden zwei Hefte eingeschoben, dessen Seiten wie in einem Daumenkino umgeblättert werden. Was darauf zu sehen ist, wird aktuell noch nicht so ganz deutlich. Scheinbar auch hier ein Wellen-Motiv. Stimmlich bleibt sie leider unsicher. Das kann gut werden, aber auch schrecklich schief gehen.
Also ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber die ersten Proben haben mir erst so richtig klar gemacht, dass wir da in wenigen Tagen eine Live-Show sehen werden. Der ESC 2021 findet wirklich statt!