Deutschlands Weg nach Turin

Ihr wart in den letzten Tagen ebenso im Stress wie ich? Nur Trubel, nix Jubel, keine Zeit für Heiterkeit? Hattet ihr auch keine Möglichkeit, um euch der schönsten Show der Welt zu widmen? Dem ESC eure volle Aufmerksamkeit zu schenken? Dann findet ihr hier jetzt alles was ihr aus deutscher Sicht zum diesjährigen ESC wissen müsst, kurz und knapp im Überblick.

Deutschland zurück zum Vorentscheid

Nach den Direktnominierungen im letzten und vorletzten Jahr entschied sich das deutsche Team nun dazu, erneut auf einen Vorentscheid zu setzen. Die Show „Germany 12 Points – der deutsche ESC-Vorentscheid“ findet am 4. März statt und wird live aus Berlin auf allen dritten Programmen der ARD übertragen. Moderiert wird das Ganze mal wieder von Barbara Schöneberger.

Quelle: eurovision.de

Wer nimmt am Vorentscheid teil?

Ab 10. Februar werden die Künstler:innen des Vorentscheids bekanntgegeben. Diese wurden aus rund 1000 Bewerbungen durch eine Experten-Jury herausgefiltert. Die Top 25 wurde nach Berlin eingeladen. Dort mussten sie in einer „geheimen“ Live-Show ihre Songs und Bühnenkonzepte den Fachleuten präsentieren. Im Anschluss daran werden nun die Künstler:innen ausgewählt, die in der TV-Show auf der Bühne stehen werden. Die Jury besteht aus Fachleuten der großen Pop-Radiosendern der ARD. Sensationell, wie ich finde! Endlich werden die Radiostationen mit eingebunden. Von Antenne Brandenburg, über hr3 bis hin zu meinem Lieblings-Heimatsender SWR3 sind alle vertreten. Das wiederum führt zu einer größeren Präsenz des ESC im Hörfunk, was dem Erfolg des Beitrags im Heimatland zuträglich ist. Denn bisher sträubten sich die Radiosender immer davor, den heimischen ESC Act im Vorfeld zu pushe. Erst wenn dieser erfolgreich zurückkehrt, wird er auch gespielt. Wie im Fall von Michael Schulte, der erst nach seinem großartigen 4. Platz im Radio stattfand.

Wie läuft der Vorentscheid ab?

Bereits im Vorfeld werben die Radiosender für die Acts. Ab dem 28. Februar können die Hörer: innen dann auf den jeweiligen Websites der Sender für ihren Liebling abstimmen. Die Onlinestimmen werden dann in der Liveshow zum Telefon-Voting hinzuaddiert. Das Telefon-Voting wird jedoch bereits vor der Show eröffnet. Die Radiosender bewerben am 4. März, im Rahmen des großen ESC-Tags noch einmal alle Acts und weisen immer wieder auf das Voting hin, sodass alle Hörer:innen schon im Vorfeld via SMS und Telefon abstimmen können. Die Voting-Kanäle bleiben bis zum Ende der Show offen. Was soll diese Veränderung? Ganz einfach: Sehr viele Menschen hören die großen Radiosender. Wenn man also schon morgens die Hörer:innen abgreift und nicht „nur“ die paar hunderttausend Zuschauer:innen der Liveshow „befragt“, ist die Abbildung der deutschen Fans aussagekräftiger.

Songchecks are back

Der NDR und Eurovison.de haben im letzten Jahr die ESC Bubble gefragt, was sie mögen und wollen. Diese Einbindung der Fans war bei Schreiber noch undenkbar. Der frische Wind in der Chefetage tut dem ESC so richtig gut. So kam heraus, dass das Format, das noch im Vorjahr eingespart wurde, das beliebteste Format der ESC-Fans ist: Die Songchecks. Wir alle lieben es doch, wie Alina und Stefan die Acts in die Mangel nehme, sie verbal zerlegen oder aber ihre Liebe für die Acts bekunden. Alles bissig, humorvoll und doch immer mit Respekt. Die Interaktion mit den Fans via eurovision.de und Twitter ist das Tüpfelchen auf dem „i“. Rundum ein Showhighlight eines jeden ESC-Jahrs.

Nach dieser Lobhudelei nun zu den eigentlichen News: Vom 20.-23. April werden die vier Shows um 20:15 Uhr auf eurovision.de zu sehen sein. Wieder mit Alina und Stefan und sicherlich mit vielen Fans vor den Bildschirmen.

Die Songchecks sind zurück. Erneut mit Stefan und Alina als Moderationsduo. (Bildquelle: eurovision.de)

Und sonst so?

Der gemeine ESC-Fan ist unersättlich. Reicht man ihm den kleinen Songcheckfinger, will er gleich die ganze mediale Hand. Und der NDR und eurovision.de reichen sie uns! In einem Online-Videoblog wird der deutsche Beitrag begleitet. Auch soll es wieder eine 30-minütige Doku, wie in unseren Erfolgsjahren von 2015-2017 geben, in der der deutsche Act genauer beleuchtet wird. Des Weiteren werden Stefan und Alina wieder mit Vor- und Nachberichten zu den einzelnen Shows online sein und im Katerfrühstück dann am Tag nach dem Finale auf die Show zurückblicken. Und last but not least: Mit den ganzen Veränderungen wird deutlich, dass der ESC in Deutschland moderner werden soll. Das jüngere Publikum soll gezielter angesprochen werden. Welche Relevanz TikTok und andere soziale Netzwerke haben, zeigte uns Jendrik letztes Jahr eindrucksvoll, mit seinen zahlreichen Videos und Aktionen. Auf diesen Zug springt der NDR nun auf. Schade, dass Jendrik nicht dafür verpflichtet wurde. Stattdessen hat man jedoch auf einen nicht minder witzigen und kreativen Kopf gesetzt. Kein geringerer als Broder wird uns auf TikTok bespaßen. Als sein langjähriger Insta- und Twitterfollower hoffe ich, lieber Broder, dass du uns auf deinen Kanälen nicht vergisst und freue mich zugleich auf das, was du uns Neues präsentieren wirst.

(Quelle: giphy.com)

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