2021 soll nun endlich Blas Cantos Jahr werden. Das Jahr, in dem er sein Heimatland beim ESC vertreten darf. Bereits 2004 nahm er an „EuroJunior“ teil, dem spanischen Vorentscheid zum Junior Eurovision Song Contest. Er scheiterte jedoch und durfte nicht am JESC teilnehmen. 2011 versuchte er es erneut, dieses Mal jedoch bei der Erwachsenen-Version. Mit seiner damaligen Band Auryn landete er beim spanischen Vorentscheid auf dem zweiten Platz. Letztes Jahr wurde er dann ohne Vorentscheid direkt zum Vertreter Spaniens gewählt. Er sollte mit seinem Lied „Universo“ zum ESC fahren, doch dann machte ihm Corona einen Strich durch die Rechnung. Nun sieht es jedoch ganz danach aus, dass Blas endlich die Chance bekommen wird, sich beim größten Musikwettbewerb der Welt zu beweisen.
Mini VE der ausuferte
Bereits im März letzten Jahres wurde Blas erneut nominiert, sodass er nahezu ein Jahr dazu Zeit hatte, an neuen Songs für den ESC zu arbeiten. Und falls ihr den Song noch nicht gehört habt (Achtung Spoiler-Alarm): So wirklich scheint er die Zeit nicht genutzt zu haben.
Im diesjährigen Vorentscheid stellte er zwei Lieder vor. Neben dem Gewinnersong war noch „Memoria“ im Rennen. Beide Lieder sind nett, aber kein Vergleich zum eingängigen „Universo“ und erstrecht kein Vergleich zur Konkurrenz. Sehr schade, da Blas ein toller und sympathischer Sänger ist.
Man könnte meinen, dass so ein VE mit zwei Liedern fix zu Ende ist, aber nicht in Spanien. Alles war holprig und verwirrend. Der Start war schon nicht fehlerfrei, als die Sendung verspätet anfing. Dann wurden die beiden Lieder zackig präsentiert, um den Zuschauern Zeit zum Anrufen zu geben. Hier folgte das nächste Problem: Mal hatte Song 1 die Endziffer 2 und dann man wieder die 1. Da standen schon nur zwei Lieder zur Wahl und selbst dabei kommen die Verantwortlichen noch mit den Nummern durcheinander?! Ernsthaft? Um die Votingphase zu verkürzen, trat Blas dann noch mit anderen Liedern auf. Gefühlt hat er jeden spanischen Song gesungen, der jemals beim ESC war, darüber hinaus auch noch Lieder anderer Nationen. Es nahm kein Ende. So schaffte es der Sender dann auch noch, die Sendung um über eine Stunde zu überziehen. Zur Erinnerung: Es standen nur 2 (!) Lieder eines (!) Künstlers zur Wahl.
Persönlicher Bezug zum Song
Gewonnen hat schließlich die gefühlvolle Ballade „Voy a quedarme“ (Deut.: Ich werde bleiben). Zum Lied, das Blas selbst geschrieben hat, hat der Musiker auch inhaltlich einen persönlichen Bezug. Letztes Jahr verlor er nicht nur seinen Vater, der an einer Krebserkrankung starb, sondern auch seine Großmutter, die an den Folgen einer Coronainfektion ums Leben kam. Mit dem Song möchte er die Liebe zu ihnen zum Ausdruck bringen und verdeutlichen, was es heißt, geliebte Menschen zu verlieren. Ich hoffe, dass diese Botschaft deutlich wird, denn sie ist umso bewegender, wenn man Blas Cantos emotionale Präsentation sieht. Auch wenn das Lied mich auf musikalischer Ebene nicht überzeugen kann, ist es wirklich schön, dass er endlich zum ESC fahren darf und dazu nun einen Song im Gepäck hat, der ihm so viel bedeutet, wie dieser.
Habt ihr den Vorentscheid gesehen? Was sagt ihr zur Show und zum Gewinnersong? Lasst es mich wissen, wie immer hier oder über meine sozialen Netzwerke.