Larisa Roxana Giurgia, wie Roxen mit bürgerlichem Namen heißt, wurde intern als Vertreterin ihres Landes ausgewählt, lediglich bei der Songauswahl hatte das TV-Publikum dann ein Mitspracherecht. Ursprünglich wollte der rumänische Fernsehsender TVR gänzlich auf einen Vorentscheid verzichten. Gründe hierfür waren das schlechte Abschneiden Rumäniens in den letzten Jahren sowie finanzielle Engpässe. Durch das Plattenlabel Global Records, die eine finanzielle Unterstützung in Aussicht stellten, kam dann aber alles anders. Eine Win-Win-Situation. Das Label konnte junge Künstler promoten und Rumänien hatte die Möglichkeit der Zuschauerbeteiligung. Neben Roxen brachte das Label noch Cezar Gună und Diana V ins Spiel, jedoch entschied sich die TV-Anstalt für die junge Künstlerin.
Fünf Lieder für Rotterdam
Im rumänischen Vorentscheid stellte Roxen dann insgesamt fünf Songs vor, über die dann eine Fachjury und das TV-Publikum abstimmen durften. Hier kam es, nach dem Skandal im letzten Jahr, aber zu Änderungen. In der Jury saßen wirkliche Kenner und Profis, was im letzten Jahr noch anders war. Hier voteten gleich zwei Wiwibloggs-Mitglieder für ihre Favoritin, die so einen komfortablen Vorsprung hatte. Außerdem zählten diesmal die Jurypunkte als Gesamtwertung so viel, wie die Zuschauerstimmen. Bei einem Gleichstand hätte das Publikum den Zuschlag bekommen. Im letzten Jahr zählte das gesamte Publikum so viel, wie ein einzelner Juror, was letztendlich zu großen Protesten führte.
Aber anders als im letzten Jahr waren sich Jury und Publikum recht einig. Beide Parteien wählten „Beautiful disaster“ auf den letzten Platz. Was ich sehr bedauere, da ich nicht nur das Lied, das stark an Billie Eilish erinnert, sehr gut finde, sondern Roxen hier auch besonders stark war. Auch „Storm“ sahen beide Seiten auf Platz zwei und „Alcohol You“ auf der Eins. Lediglich bei den Plätzen drei bzw. vier wichen Jury und Publikum voneinander ab.
Revamp mit kleiner Änderung
Nun wurde die finale ESC-Version des Gewinnerliedes veröffentlicht. Wie ich immer wieder betone, bin ich gegen Revamps, da man meiner Meinung nach im Vorfeld über das finale Lied entscheiden sollte und nicht über eine „Rohfassung“, aber naja, Revamps sind ja im ESC Kosmos ein „Must-have“, so auch in Rumänien.
Das von Ionuț Armaș, Viky Red und Breyan Isaac geschriebene Leid wurde jedoch nur minimal geändert. Kurz vor Schluss des Songs verändert sich die Melodie des Liedes, wodurch der Song an dieser Stelle voluminöser und lauter wird. Dies wird auch durch Roxens Gesang unterstützt, der hier kraftvoller als zuvor ist. Somit bekommt der eher getragene, ruhige Song einen neuen Höhepunkt. Keine schlechte Idee, wie ich finde. Es wertet den Beitrag in der Tat auf.
Wer sich nochmal die ursprüngliche Version zum Vergleich anhören möchte, findet den Auftritt aus dem Vorentscheid hier: „Alcohol You“