Votingpräsentation – Was soll sich ändern?

Vor einigen Tagen hat der tschechische Head of Delegation bereits angedeutet, dass es eine Änderung in der Präsentation der Votingergebnisse geben soll, um so den Prozess der Punktevergabe noch spannender zu machen.

Nun gibt es diesbezüglich weitere Neuigkeiten. Wie in den letzten Jahren sollen auch dieses Jahr zuerst die Jurypunkte vergeben werden. Nachdem die 50 Prozent der zu vergebenen Punkte feststehen, werden die Publikumsstimmen ebenfalls in altbekannter Form hinzugerechnet. Lediglich die Bekanntgabe der zweiten 50 Prozent wird sich scheinbar ändern. Bisher war es so, dass der Beitrag mit den wenigsten Zuschauerstimmen als erstes verkündet wurde, es folgten die Teilnehmer in aufsteigender Reihenfolge. Wenn bei einem Land das Jury- und das Publikumsvoting weit auseinander lagen, war schon schnell klar, dass das betreffende Land aus dem Rennen ist. So bekam Schweden im letzten Jahr sehr viele Punkte durch die Fachjuroren, aber nur wenige Zuschauerstimmen, was dazu führte, dass Schweden schon zügig durch das Publikum aus dem Rennen gekegelt wurde. Außerdem zeichnete sich recht schnell ab, wer in der Top5 mitspielen wird, da man wusste, dass alle verbleibenden Länder mehr Punkte erhalten werden, als die bereits verkündeten Teilnehmer.

Im neuen Verfahren soll nun die Reihenfolge der Bekanntgabe des Publikumsvotings variiert werden. Die Punkte werden nichtmehr in aufsteigender Reihenfolge bekanntgegeben, sondern in der Reihenfolge die sich aus dem Juryvoting ergeben hat. Das heißt also, das Land mit den wenigsten Jurystimmen erfährt zuerst, wie es beim Publikum ankam, es folgt das Land mit den zweitwenigsten Jurypunkten, usw.

Aber was verändert sich durch diese Neuerung?

Ganz einfach, man kann so nicht mehr sicher sein, dass alle verbleibenden Acts mehr Punkte erhalten, als die schon mit Publikumspunkten versehenen Künstler_innen. Es könnte also sein, dass die Höchstpunktzahl schon in der ersten Hälfte vergeben wird und der Juryliebling mit wenigen Zuschauerpunkten vom Thron gekickt wird. Wer also nun frühzeitig erfahren möchte, ob sein Favorit noch Chancen auf den Sieg hat, muss bei dem neuen Verfahren fleißig mitrechnen.

Spannender wird es also hier nur für die Jury-Favoriten und möglicherweise auch für das Publikum. Ob es eine sich lohnende Änderung ist, muss sich im Mai zeigen.

Update:
Das Video im Twitterpost zeigt, wie das Voting im letzten Jahr ausgesehen hätte, wenn die neue Präsentation schon 2018 zum Einsatz gekommen wäre.

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