Im Finale von DORA 2022, dem kroatischen Vorentscheid, gingen gleich drei Favoriten ins Rennen. Neben Mia Dimšić konnten auch Mia Negovetić und Marko Bošnjak viele Fans hinter sich versammeln. Auch in den Wetten sah es für alle drei gut aus, sodass kein klarer Favorit auszumachen war. Letztendlich konnte die Siegerin ihre Konkurrenz jedoch nicht nur im Jury-Voting hinter sich lassen, auch das Publikum entschied sich für „Guilty pleasure“ und das mehr als eindeutig. Während die Jurywertung sie „nur“ mit 10 Punkten Vorsprung auf den ersten Platz wählte, vergab das Publikum 166 Puntkte an Mia Dimšić und somit 58 Punkte mehr, als an den Zweitplatzierten.
„Guilty pleasure“ ist meiner Meinung nach zu blass für den ESC. Gitarrenbegleitung am Anfang, ein sanfter Aufbau eine zarte Stimme und kein nennenswertes Staging. Alles dreht sich um die Sängerin und ihre Stimme. An sich gar nicht schlecht, so funktionierte eine gute Platzierung beispielsweise auch für Tom Dice 2010, aber da war das Lied doch deutlich stärker und eingängiger. Den sich akrobatisch bewegenden Tänzer empfinde ich persönlich als störend und unpassend. Alles in Allem ist es ein gut gemachter Popsong, der aber aufgrund seiner Belanglosigkeit meine Aufmerksamkeit nicht über die drei Minuten hinweg auf sich ziehen kann.
Von der Uni zur Bühne
Mia Dimšić studierte Englisch und Deutsch und legte ihren Fokus eigentlich weniger auf Musik. Umwege führten sie dann jedoch zur selbigen. Ihren Durchbruch hatte sie im Jahr 2016 mit dem Lied „Život nije siv“. Auch das dazugehörige Album war ein Erfolg und belegte sogar den Spitzenplatz der kroatischen Charts. Diesem Erfolg-Album folgten zwei weitere. Durch ihre Popularität wird auch deutlich, wie sich ein solches Liedchen gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte.