Österreich setzt erneut auf geballte Frauenpower. Mit Kaleen konnte man eine Künstlerin für den Contest gewinnen, die nicht nur viel Bühnen- und Tanzerfahrung im Gepäck hat, sondern darüber hinaus auch eine langjährige ESC-Kennerin ist. Sie war Stand-In-Sängerin während der Proben in Lissabon, choreografierte im selben Jahr den Intervall-Act, tanzte bei selbigem mit, war drei Jahre später Kreativdirektorin beim Junior Eurovision Song Contest für Bulgarien und Spanien, um dann im Folgejahr den gesamten JESC als Bühnenregisseurin zu betreuen. Im letzten Jahr unterstützte sie neben ihrem Heimatland auch Deutschland, Armenien und Georgien bei den Bühnenshows. Wer den ESC in den letzten Jahren so sehr prägte, hat es verdient, endlich selbst im Rampenlicht zu stehen und das wird Kaleen im Mai in Malmö, wenn sie im zweiten Semi um den Einzug ins Finale singt.
Im Interview verriet mir die österreichische Künstlerin u.a. was ihr der ESC bedeutet, welcher ESC Moment ihr bisheriges Highlight war und was uns im Mai erwarten wird.
Liebe Kaleen, vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast. Du gehörst seit 2018 quasi zum ESC-Inventar. Was bedeutet dir der Song Contest?
Der ESC ist für mich ein Traum, der in Erfüllung geht. Obwohl ich die Produktion schon jahrelang kenne, also sowohl von der einen als auch von der anderen Seite, wahnsinnig schön und spannend! Hinter der Kamera gibt es wahnsinnig viel zu sehen, zu erfahren, zu erarbeiten, man kann an so vielen Details arbeiten. Und dann natürlich auf der Bühne, die Community, die dich auffängt. Ich finde, es ist einfach die schönste Fernsehproduktion der Welt.
Denkst du deine langjährige ESC-Erfahrung kommt dir bei deinem Aufritt zu Gute? Und wenn ja, inwiefern?
Ich glaube, meine ESC-Erfahrung bringt mir einen kleinen Vorteil in Bezug auf eine Art Überforderung, die vielleicht manche verspüren könnten, wenn man weiß, es geht zum ESC. Ich weiß, es gibt diese und jene Checkpoints, ich weiß da genau, was auf mich zukommt. Ich weiß zum Beispiel, wann welche Deadlines sind. Ich weiß, dass nicht nur die PrePartys wichtig sind, sondern auch alles, was davor und danach passiert. Ich weiß einfach was auf mich zukommt und kann mich darauf vorbereiten. Ob das ein Vorteil ist, ist glaube ich schwierig zu sagen, denn auf der Bühne müssen wir trotzdem alle unser Bestes geben. Darauf kann man sich einfach nur vorbereiten.
Was war bei all deinen vielen und unterschiedlichen ESC Momenten denn der bisher schönste?
Mein schönster Eurovision-Moment war vermutlich einerseits Stage Director zu sein, beim Junior Song Contest und einfach die ganze Produktion von der Seite zu erleben, mit den Kinder zu arbeiten, die einfach viel ungefiltertere Emotionen zeigen können. Das war wunderschön! Aber auch natürlich meine Stand-In-Momente 2018 in Lissabon, bei denen ich mich daran erinnern kann, dass, während ich „Monsters“ gesungen habe, von Finnland damals der Beitrag, dass da einfach im Kopf was passiert ist und ich mir gedacht habe: „Ja, genau das will ich auch mal machen!“
Worauf freust du dich bei deiner diesjährigen ESC-Reise am meisten?
Ich freue mich wahnsinnig auf die Community und auf die Fans, weil ich das eigentlich noch nicht so mitbekommen habe. Auf der Bühne habe ich schon gestanden, also nicht auf der Bühne jetzt in Malmö, aber auf einer ESC-Bühne. Ich finde natürlich den Vorbereitungsprozess auch immer superspannend. Den habe ich aber schon mitbekommen. Was mir aber noch fehlt ist, den Moment auf der Bühne zu genießen und den Applaus aktiv zu hören und für mich wahrzunehmen und verbuchen zu können. Da freue ich mich sehr drauf! Und ich glaube, da der Song ein Mitsing-Song ist, freue ich mich einfach, dass wir den dann gemeinsam singen können.
Dein Mitsing-Song heißt „We Will Rave“, worum geht es darin und was bedeutet er für dich?
In meinem Song „We Will Rave“ geht es natürlich ums Raven, im Sinne von „Party machen“, im Sinne von Positivität, von Gemeinschaft. Gemeinsam feiern. Das ist die Message des Songs. Und da werden wir uns auf der Bühne auch wiederfinden. Wir werden gemeinsam Spaß haben, wir werden tanzen und ich werde hoffentlich das Publikum aufnehmen können und gemeinsam werden wir einfach den Moment vergessen und uns darin verlieren können, hoffentlich.
Das klingt nach wilden drei Minuten! Kannst du schon etwas mehr zur Bühnenshow verraten?
Ich kann verraten, dass wir Tänzer haben werden, auf der Bühne. Es wird viel getanzt werden, was man natürlich so macht mit Tänzern. Es wird allerdings nicht diesen klassischen Dance-Break geben, wir wollen eigentlich drei Minuten durchtanzen. Sprich: Party, Party, Party! Und hoffentlich gefällt es jedem so gut, dass sich jeder gar nicht auf die Bühnenshow konzentriert, sondern für sich einfach einen schönen Moment hat.
Wenn wir wieder bei schönen ESC-Momenten sind. Welcher ESC Beitrag ist dein Favorit und beschert dir einen schönen Moment?
Von heuer weiß ich das noch nicht, ich muss mich da noch erst reinfühlen und alle intensiv hören. Generell mein ESC Favorit over all ist Céline Dions „Ne partez pas sans moi“. Ich finde den Song wunderschön und ja, vielleicht gibt’s ja mal wieder so einen! Ich würde es toll finden.
Wie du weißt, schreibe ich für einen deutschen Blog, was möchtest du deinen deutschen Fans abschließend mitteilen?
Ich möchte sagen, ich freue mich wahnsinnig, dass ich deutsche Fans habe! Ich bin super dankbar für die ganze Aufmerksamkeit, für die ganzen tollen Feedbacks. Ich hoffe, es gefällt euch so gut wie mir. Ich hoffe, ihr könnt schon alle den Text, vielleicht auch den einen Move, den es im Refrain immer wieder zu machen gibt. Ich freue mich sehr, wenn wir uns alle bald kennenlernen und ja, we will rave in Malmö!
Liebe Kaleen nochmals vielen Dank für das Interview! Ich wünsche dir, dass du bald sagen kannst, dass dein schönster ESC Moment dein Auftritt im Finale in Malmö war! Ich drücke dir dafür die Daumen!
Wer nun Lust auf Party, Tanzen und Raven hat, sollte unbedingt einen Blick ins Video zu „We Will Rave“ werfen, dann klappts im Mai auch mit dem Tanzmove!