Belgien bleibt auch 2021 bei Hooverphonic, die ihre Heimat bereits im letzten Jahr vertreten sollten. Es ist durchaus verständlich, dass sie weiterhin auf das Trio setzen, gehören sie doch zu den größten Stars des Landes. Selbst über die Grenzen Belgiens hinweg sind die drei keine Unbekannten. Für mich waren sie dies allerdings bis 2020 und nach dem einschläfernden „Release Me“ kann mich auch „The Wrong Place“ nicht überzeugen. Großer Name hin oder her, da waren mir belgische Nachwuchskünstler:innen wie Loic oder Blanche viel lieber. Klar konnte Eliot, der ebenfalls ein Nachwuchskünstler war, nicht brillieren, aber Hooverphonic müssen da schon eine wahnsinnig gute Inszenierung auf die Bühne bringen, sonst wird mich der Auftritt im Mai kalt lassen.
Comeback im Comeback
Nicht nur die Band ist zurück, mit Geike Arnaert ist auch die Stimme der Band zurück. Sie ersetzt Luka Cruysberghs als Sängerin. Während Luka noch im letzten Jahr mit der Kombo auf der ESC Bühne gestanden hätte, wird dies nun Geike tun. Geike war bereits von 1997 bis 2008 Sängerin der Band.
Der diesjährige ESC Beitrag ist wieder ein typischer Hooverphonic-Song. Stark produziert und sehr professionell komponiert und ebenso langweilig wie die meisten anderen Lieder der Band. Klar, die Truppe ist talentiert und ihre Musik ist absolut hochkarätig, aber sie treffen dann doch nicht meinen Geschmack. Es ist und bleibt in meinen Ohren Fahrstuhlmusik, die nicht weh tut, die bei mir aber auch nicht hängen bleibt. Wobei ich sagen muss, dass „The Wrong Place“ deutlich besser ist als „Release Me“. Während der Refrain im letzten Jahr noch recht anstrengend war, ist der diesjährige Beitrag doch deutlich melodischer. Das Video ist ebenso anspruchsvoll in der Gestaltung und Produktion wie das Lied, aber die Morbidität des Clips erschließt sich mir nicht. Welchen Mehrwert hat das Video dadurch erhalten? Meiner Meinung nach wäre dies nicht nötig gewesen.
Ich weiß, dass die Band viele Fans hat und das sicherlich zurecht, aber für den ESC sollten sie sich nicht zu große Hoffnungen machen. Vielleicht ist der Eurovision Song Contest für diese Art der Musik irgendwie the wrong place.