Gjon’s Tears – Répondez-moi (Schweiz)

Nun hat auch die Schweiz veröffentlicht, welcher Vertreter des Landes in Rotterdam an den Start gehen wird. Die Wahl fiel auf Gjon’s Tears, ein Mann, der Europa lebt. Gjon Muharremaj, wie der junge Künstler mit bürgerlichem Namen heißt, wurde 1998 in der Schweiz geboren, seine Eltern stammen aus Albanien und dem Kosovo, seine musikalische Kariere führte ihn quer durch Europa.

Mit gerade einmal neun Jahren sammelte er erste Show-Erfahrungen. Sein Großvater meldete ihn bei Albania’s Got Talent an. Dort erreichte er im Jahr 2011 den dritten Platz. Nur ein Jahr später bewarb er sich beim Schweizer Ableger des TV-Formates (Die größten Schweizer Talente) und schaffte es nicht nur in die Sendung, sondern erreichte auch das Halbfinale. Im Folgenden gönnte er sich eine kleine Casting-Pause, die er 2019 beendete, um sich in der französischen Version von „The Voice“ zu bewerben, auch hier schaffte er es bis ins Halbfinale. Das Ausscheiden im Halbfinale ist wohl so sein Ding. Nicht, dass er das auch beim ESC so handhabt und nach dem Semi seine Koffer packen muss!?

Der von ihm gesungene Titel ist komplett in französischer Sprache getextet. Dies gab es seit 2010 nicht mehr, als Michael von der Heide sein Heimatland, mit mäßigem Erfolg vertrat.

„Répondez-moi“ schrieb Gjon zusammen mit Xavier Michel, Alizé Oswald und Jeroen Swinnen (u.a. beteilgt an „Me And My Guitar“ von Tom Dice; Belgien 2010) im Rahmen des Schweizer Songwriter-Camps. Das Lied beschäftigt sich inhaltlich mit ganz persönlichen Erfahrungen des Künstlers, in denen sich jedoch sicherlich viele wiederfinden können. Hierzu äußerte er sich gegenüber SRF:

„Jeder fragt sich doch, warum wir genau hier sind, woher wir kommen, wohin wir gehen. Besonders für Menschen mit Migrationshintergrund sind das essenzielle Fragen. Meine Eltern stammen aus Albanien und aus dem Kosovo. Auch wenn ich in der Schweiz aufgewachsen bin und hier meine Heimat ist, sind das Themen, die mich sehr beschäftigen.“

Mir persönlich gefällt das Lied. Es ist sicherlich nicht der eingängigste Song des Jahrgangs und vielleicht auch nicht der auffälligste, aber seine Stimme ist spannend und passt sehr gut zum Song, der so emotional und berührend ist. Wenn er es schafft, dieses Gefühl auf der Bühne zu transportieren, sehe ich die Schweiz im Finale und da ist dann bekanntlich alles möglich.

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