Wie in jedem Jahr gehört eine Portion Drama zum ESC. Im Zentrum des aktuellen Dramas steht Israel.
Soeben verkündete KAN, der Fernsehsender der in Israel für den ESC zuständig ist, dass die Teilnahme am Contest aktuell unsicher sei. Als Grund wird genannt, dass im israelischen Außenministerium gestreikt wird und daher die Sicherheitsvorschriften des Landes nicht eingehalten werden können. Sollte der Streik nicht zeitnah enden, sei eine Anreise zum ESC für Michael Ben David und die israelische Delegation ausgeschlossen.
Da die Proben bereits in drei Wochen starten, müsste die Delegation entsprechend bald nach Turin reisen.
Ein Streik und dessen Folgen
Ein Streik im Außenministerium klingt erst einmal albern und erklärt beim ersten Betrachten nicht, warum das Einfluss auf die ESC Teilnahme des Landes haben soll, aber aufgrund der angespannten Sicherheitslage in Israel besteht für alle offiziellen Vertreter:innen des Landes ein spezielles Sicherheitsprogramm, sobald diese im Ausland tätig sind. Ein ESC-Künstler fällt ebenfalls unter dieses Vertreter-Prinzip. Dieses Sicherheitsprogramm wird vom Außenministerium koordiniert, was nun also nicht möglich ist. Die Folge daraus ist, dass offizielle Reisen ins Ausland aktuell gestoppt wurden.
Eine verspätete Anreise zu den Proben dürfte weniger problematisch sein, da die ersten Probenrunden eher dem Herantasten an den Auftritt dienen. Licht, Bühnenbild und Kameraführung werden hier noch einmal geprüft. Schwieriger wird es, wenn Israel gar nicht zu den Shows anreisen kann. Theoretisch könnte man hier auf die Back-Up-Videos zurückgreifen, die aufgrund der Corona-Pandemie angefertigt werden müssen. Ob die EBU dies jedoch zulässt, wenn die Corona-Regelung der jeweiligen Länder nicht ausschlaggebend für das Fernbleiben ist, ist noch unklar.
Vielleicht möchte man auch nur den Druck auf die Streikenden erhöhen und eine schnelle Beilegung des Ganzen herbeiführen.
So oder so, es bleibt spannend im Eurodrama.