Alle Lieder sind veröffentlicht (abgesehen von Weißrussland) und die ESC Blase musste mit einer Träne im Knopfloch feststellen, dass es jetzt erst einmal nichts mehr zu diskutieren gibt. Doch der ESC wäre nicht der ESC wenn wir nicht noch eine gute Portion Drama zur Verkürzung der Wartezeit hätten.
Den Anfang machte Georgien. Tornike veröffentlichte auf seinem Facebookprofil ein längeres Statement zu seinem Eurovision-Song, dummerweise war die automatische Übersetzungsfunktion mit diesem Text ein wenig überfordert. Angeblich sagte Tornike, dass der Eurovision Song Contest eine „Scheißveranstaltung“ sei und dass er die Mütter all seiner Hater „ficken“ würde.
Aber Leider muss ich nun viele Mütter in ganz Europa enttäuschen, denn Tornike strebt keine sexuellen Beziehungen mit euch an. Georgische Fans stellten schnell klar, dass er den ESC nie beleidigte und dass er lediglich sagte, dass die Hater ihm egal sein und er sich nicht mit dem Hass dieser auseinandersetzen möchte. So wurde aus „I don’t feel hate“ plötzlich jede Menge hate. Shakespeare würde sagen „Much ado about nothing“.
Von Georgien nach Nordmazedonien
Als sich die keifenden Eurofans gerade beruhigten ploppte der nächste Skandal auf.
Nun stand Vasil im Fokus des Ganzen.
Vasil drehte den Clip zu seinem Song in der nordmazedonischen Staatsgalerien. Was die Staatsgalerie darf, darf der Sänger aber noch lange nicht! Nämlich: Die dort befindlichen Bilder präsentieren. Eines der Bilder, das im Video zu sehen war, erinnert nämlich stark an die Flagge Bulgariens. Ihr denkt nun auch: „Na und!?“. Genau das dachte ich mir auch und mit mir zig Eurofans in ganz Europa, aber eben nicht die Wutbürgerlein in Nordmazedonien. Obwohl es gar nicht so sehr kommuniziert wird, ist die Beziehung der beiden Nationen aber gar nicht so stabil, wie man vielleicht denken mag. Daher sorgte die Flagge im Clip eines ESC Songs für einen Aufschrei. Gepaart mit der Tatsache, dass Vasil in einem Interview darüber erzählte, dass er bulgarische Wurzeln habe.
Mit auf diesen Wagen springen dann noch homophobe Idioten mit auf, die Vasil auf Grund seiner sexuellen Orientierung massiv beleidigten.
Der Druck wurde so groß, dass Vasil sich zu einer Entschuldigung genötigt fühlte. „Warum?“, fragt ihr euch. Auch das fragten sich zahlreiche Eurofans. Aber richtigerweise entschuldigte er sich nicht für seine Herkunft, warum auch, aber dafür, dass er scheinbar das Volk das er vertreten möchte verletzt hat. Wie ehrlich diese Entschuldigung war oder ob diese eher auf Druck des verantwortlichen TV-Senders stattfand, kann diskutiert werden, denn Vasil setzte auch hier ein kleines Statement, in dem er drei Armbänder trug. Diese erinnerten ebenfalls an die Farbgebung der bulgarischen Flagge.
Nun ist der Trubel in Vasils Heimat aber so groß geworden, dass der Head of Delegation des Landes verkündete, dass sie darüber nachdenken wie es nun weitergehen soll. Fans befürchten nun, dass Vasil nicht zum ESC fahren darf.
Während das georgische Skandälchen schnell beendet war, scheint das Nordmazedonische Drama noch weiter zu gehen.