Tschüss ESC 2020, es war so schön mit dir. Auch wenn mich die heutige Nachricht nicht überraschte, habe ich doch bis zum Schluss auf eine andere Lösung gehofft. Nachdem gestern schon u. a. der israelische Sender KAN davon sprach, ist es nun offiziell: Der Eurovision Song Contest 2020 wurde abgesagt. Das gab es in der Geschichte des ESC noch nie. Seit 1956 wird es dieses Jahr zum ersten Mal keinen Contest geben. Dass der 65. Song Contest, wie so viele andere Großveranstaltungen auch, der Corona-Pandemie zum Opfer fällt, war laut European Broadcasting Union (EBU) unausweichlich.
Man habe viele Optionen besprochen, aber aufgrund der aktuellen weltweiten Lage, habe man sich schweren Herzens für diesen Schritt entschieden. Die Gesundheit von Künstler_innen, Mitarbeiter_innen und Fans geht natürlich vor.
Viele Fragen, wenige Antworten
Nun sind natürlich viele Fragen offen. Wird der ESC 2021 in Rotterdam stattfinden? Bleiben die Künstler_innen weiterhin gesetzt? Werden die Lieder getauscht oder bleiben es die eingereichten Beiträge? Was passiert mit den Tickets? Dazu hat die EBU auf eurovision.tv einige Antworten gegeben. Aber so viel sei verraten, die häufigste Antwort lautet: „Darüber beraten wir noch. Informationen folgen zu einem späteren Zeitpunkt.“
Jon Ola Sand, der Executive Supervisor, sagte in der Pressemitteilung, dass man aktuell mit allen Beteiligten im Gespräch sei, um den ESC im kommenden Jahr in der Niederlande abhalten zu können. Aber wie überall, lassen unsichere Zeiten kaum sichere Antworten zu.
Verständnis aus Deutschland
Auch von Seiten der ARD wurden erste Kommentare veröffentlicht. So sagte Herr Schreiber, dass das Vorgehen zu erwarten war und es aktuell die einzig richtige Entscheidung sei. Weiter sagt er, dass er großes Vertrauen habe, dass alle Beteiligten vertrauensvoll an der Planung für den ESC 2021 arbeiten würden. Bezüglich des deutschen Beitrags „Violent Thing“ von Ben Colic, sagte er, dass man aktuell in Gesprächen sei und auch hier zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts Genaues sagen könne.
Ben Dolic bewertet die Entscheidung der EBU ähnlich. Er ist ebenfalls der Meinung, dass es die richtige Entscheidung sei, auch wenn er tief getroffen und unendlich traurig sei.
Der 16. Mai bleibt ESC-Tag
Noch kann man nicht genau sagen, was die Sendelücke im Fernsehen füllen wird. Ob das Erste einen eigenen ESC-Abend entwickelt oder ob die EBU ein Angebot für alle Teilnehmerländer macht, ist derzeit noch unklar. Fans diskutieren auf Twitter und anderen sozialen Netzwerken schon über mögliche Online-Votings, Fanaktionen oder ähnliches. Die Fangemeinde will sich den ESC nicht so ganz nehmen lassen. So oder so, der 16. Mai 2020 wird für alle Fans ein ESC-Tag bleiben.
Auch ich halte weiterhin die Stellung und werde bis zum ESC 2021 nach wie vor über mein größtes Hobby schreiben. In diesem Sinne:
Bleibt gesund!