Was eine knappe Kiste. Gestern fand das große Finale des Melodifestivalen statt und spannender hätte das Voting nicht laufen können.
Der Schwedische Vorentscheid zieht sich über mehrere Vorrunden, in denen sich die Finalistinnen und Finalisten gegen die Konkurrenz behaupten müssen. Vorm Finale folgt dann noch mit „Andra Chansen“ eine Sendung, in der Teilnehmer_innen der Vorrunden eine zweite Chance bekommen und erst dann steht das Teilnehmerfeld fürs große Finale fest.
Fanfavoritin muss sich geschlagen geben
In Fankreisen galt Dotter mit ihrem Song Bulletproof schnell als Favoritin, doch dann kam alles anders. Nach dem Juryvoting lagen Dotter und das Trio The Mamas mit gleicher Punktzahl auf dem ersten Platz. Die Zuschauerpunkte wurden dann, wie beim ESC, von unten nach oben hinzuaddiert. Schnell wurde klar, dass wohl auch Dotter und The Mamas die Favoriten der Anrufer_innen waren. Aber wer wird am Ende die Nase vorne haben?! Die Moderatorin verkündete 72 Zuschauerpunkte für das stimmgewaltige Trio, was ein deutlicher Vorsprung zum restlichen Teilnehmerfeld bedeutete. Aber wie viele Punkte bekam Dotter? Die Spannung stieg ins unermessliche, als die Moderatorin sagte, dass Dotter von den Zuschauern 71 Punkte erhielt. Somit landete Dotter mit nur einem Punkt Rückstand auf dem zweiten Platz. Knapper hätte die Entscheidung nicht sein können. Glücklicherweise kam der entscheidende Punkt vom Publikum und nicht von den Juroren.
Stimmgewaltiges Trio fährt nach Rotterdam
The Mamas sind zwar eine noch sehr junge Band, aber dennoch keine Unbekannten. Erst 2019 gegründet, stand die Schwedisch-Amerikanische Soul und Gospel Kombo, bestehend aus den Sängerinnen Ashley Haynes, Loulou Lamotte und Dinah Yonas Manna bereits letztes Jahr auf der ESC Bühne. Damals noch als Quartett. Während sie 2019 noch als Backgroundsängerinnen für John Lundvik fungierten, dreht sich in diesem Jahr alles um sie selbst.
Beim doch sehr belanglosen und schwachen Teilnehmerfeld des diesjährigen Melfests, freue ich mich sehr über die Entscheidung. The Mamas haben zwar nicht den stärksten Song des Jahrgangs, aber die drei Ladys haben eine unglaubliche Ausstrahlung und grandiose Stimmen. Insgesamt finde ich, dass der beste Beitrag gewonnen hat. Ein Top 10 Platz könnte für Schweden erneut drin sein.